Gesetzliche Kranken­versicherung für Lehrer

Hauke Simonsen   | Versicherungen | Letztes Update: 27. April 2021

Die gesetzliche Krankenversicherung, kurz als GKV bekannt, bildet neben der privaten Krankenversicherung die zweite Säule im deutschen Gesundheitssystem. Der größte Unterschied zur PKV besteht im Versicherungsumfang. Während Versicherungsnehmer in der privaten Krankenversicherung einen individuellen Versicherungsschutz aus verschiedenen Bausteinen zusammenstellen können, sind die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung gesetzlich vorgeschrieben und zu 90 % bei allen Krankenkassen identisch. Im System der gesetzlichen Krankenversicherung herrscht das Solidaritätsprinzip unter Einbeziehung des Umlageverfahrens, das für die Beitragszahlungen angewendet wird. Während in der PKV jeder den Beitrag für seine ganz persönliche Absicherung zahlt, erhält in der GKV jeder dieselben Leistungen, aber zu unterschiedlichen Preisen, was im Folgenden noch näher erläutert wird.

Was passiert ohne eine Krankenversicherung?

Steigende Kosten für die medizinische Versorgung, die auf ein allgemein steigendes Preisniveau und vor allem durch die immer weiter entwickelten Behandlungsmethoden und kostenintensive Forschungen zurückzuführen sind, machen die Bestreitung der Krankheitskosten aus der eigenen Tasche nahezu unmöglich. Vor allem der Klinikaufenthalt mit Operation kann schnell Tausende von Euros verschlucken, sodass ohne Versicherung in vielen Fällen auf die nötige Versorgung verzichtet werden müsste. Aus diesem Grund war es auch der richtige Schritt der Bundesregierung, die Krankenversicherung als Pflichtversicherung für alle auszurufen. Die zunächst einmal allen zugängliche Form der Krankenversicherung bildet im Rahmen dieser Versicherungspflicht die gesetzliche Krankenversicherung, welche durch unterschiedlichste Krankenkassen angeboten wird.

Wichtige Informationen zum Thema gesetzliche Krankenversicherung für Lehrer

Die GKV beinhaltet viele Regelungen, die durch den Gesetzgeber veranschlagt wurden, um einerseits eine gewisse Attraktivität und andererseits eine Finanzierbarkeit der Leistungen für alle zu garantieren. So bietet sie einen enormen Vorteil für Familien, bei denen sowohl der Ehepartner bei fehlendem oder geringem Einkommen sowie alle Kinder bis zu einem bestimmten Alter beitragsfrei in der Familienversicherung mitversichert werden können. Gleichzeitig besteht eine hohe Berechenbarkeit des Beitrags durch die festgelegten Beitragssätze und Bemessungsgrenzen.

Neben solchen Vorteilen sind aber auch Nachteile zu nennen, die direkt schon an das Thema Beitragsberechnung anschließen. Denn auch wenn eine feste Berechnung durch das Einkommen und den Prozentsatz stattfindet, erfolgen in den letzten Jahren auch immer wieder Beitragserhöhungen oder Änderungen in den selbst zu tragenden Kosten für medizinische Leistungen. Gleichzeitig sinken sowieso von Jahr zu Jahr die angebotenen Leistungen, um das Beitragsniveau halten zu können. So werden die übernommenen Kosten auf die gerade so notwendigen Behandlungsmethoden reduziert, was bei gewünschten besseren und langfristigen Eingriffen zu enormen Eigenleistungen führt. Ein vorher attraktiv und sicher scheinender Beitrag verliert dabei schnell seine Bedeutung und weicht einer möglicherweise dann doch nicht in allen Belangen zufriedenstellenden oder sogar überhaupt nicht zu finanzierbaren Gesundheit. Um das zu verhindern stehen viele verschiedene private Zusatzversicherungen zur Verfügung, um den Versicherungsumfang der GKV ansprechend und optimal zu erweitern.

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Die Beitragsberechnung in der gesetzlichen Krankenversicherung für Lehrer

Der Preis für diesen Schutz wird anhand des allgemeinen Beitragssatzes berechnet, für den das jeweilige zu versichernde Einkommen der Versicherten als Berechnungsgrundlage dient. Besserverdienende zahlen demnach mehr für die gesetzlichen Leistungen und helfen mit ihren höheren Beiträgen, dass der entsprechend gleiche Versicherungsschutz auch für geringer Verdienende und somit weniger Beitrag zahlende Versicherte finanzierbar bleibt. Was für viele mit höherem Einkommen ausgestattete Beitragszahler ungerecht zu sein scheint, ist eine der großen Stärken im deutschen Sozialversicherungssystem, in dem das Mit- und Füreinander groß geschrieben wird.

Damit nicht sämtliche hohen Einkommen aufgrund besserer Bedingungen den Weg in die private Krankenversicherung suchen, gilt für Angestellte bis zum Erreichen der Jahresarbeitsentgeltgrenze die Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Jahr 2014 beträgt diese Größe 53.550 Euro und für das Jahr 2015 ist eine Erhöhung auf 54.900 Euro vorgesehen. Erst nach Erreichen dieser Grenze kann für Angestellte und hierzu gehören auch die angestellten und nicht verbeamteten Lehrer über einen Wechsel in die PKV nachdenken. Um eine zu große Spanne zwischen den niedrigsten und höchsten Beiträgen und ein dadurch gesteigertes Gefühl der Ungerechtigkeit zu verhindern, gibt es die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze in der GKV, bis zu dem lediglich die Beiträge berechnet werden, selbst wenn das Einkommen darüber liegt.

Diese Beitragsbemessungsgrenze liegt im Jahr 2014 bei 48.600 Euro und wird für das Jahr 2015 auf 49.500 Euro angehoben. Bei dem allgemeinen Beitragssatz für gesetzliche Krankenversicherungen von 15,5 %, an den sich sämtliche Krankenkassen zu halten haben, lässt sich anhand der Beitragsbemessungsgrenze der maximale Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung berechnen, der demnach (15,5 % von 48.600 Euro) 7.533 Euro im Jahr beziehungsweise 627,75 Euro im Monat beträgt.

Dieser maximale Beitrag spielt eine große Rolle für verbeamtete Lehrer, die bei der Entscheidung für die GKV nämlich genau diesen Höchstbetrag zahlen müssen. Ein weiterer Nachteil ist zudem die Tatsache, dass Beamte aufgrund der ihnen zustehenden Beihilfe keinen Beitragszuschuss erhalten und somit die 627,75 Euro monatlich alleine tragen müssen. Für angestellte Lehrer gelten immer die 15,5 % vom jeweiligen sozialversicherungspflichtigen Einkommen. Ein monatliches Bruttoeinkommen von 3.000 Euro würde daher einen Versicherungsbeitrag von 465 Euro bedeuten.

Je nach Finanzlage besteht für Krankenkassen die Möglichkeit, darüber hinaus einen Zusatzbeitrag zu verlangen oder weitere Zahlungsverpflichtungen können durch geringe Zusatzleistungen entstehen. Zudem kann bei manchen Tarifen eine Vereinbarung von Selbstbeteiligungen zu einer Reduzierung der monatlichen Belastungen führen. Was die GKV genau für jeden individuell kostet, kann mit dem zur Verfügung stehenden Vergleichsrechner herausgefunden werden.

Fazit

Die gesetzliche Krankenversicherung äußert sich sowohl mit Vorteilen als auch mit Nachteilen. Da aufgrund gesetzlicher Regelungen viele überhaupt keine andere Wahl haben, als sich in den Versicherungsschutz der gesetzlichen Krankenversicherung zu begeben, sollten diese jederzeit im Hinterkopf behalten und beachtet werden. Gerade angestellte Lehrer müssen aufgrund eines noch nicht die entsprechende Versicherungspflichtgrenze erreichenden Einkommens die GKV als Absicherung wählen.

Um dennoch optimal abgesichert zu sein, können in dieser Zeit private Zusatzversicherungen eine große Rolle zum Wohle der Gesundheit beziehungsweise für eine angemessene medizinische Versorgung spielen. Ein wesentlicher und immer zu beachtender Vorteil ist und bleibt die Familienversicherung als günstige Absicherung für die gesamte Familie.

Häufig gestellte Fragen zur gesetzlichen Krankenversicherung (FAQ)

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