Anwartschaftsversicherung für Lehrer und Referendare

Hauke Simonsen   | Versicherungen | Letztes Update: 15. Februar 2021

Die private Krankenversicherung ist die deutlich bessere Absicherung im deutschen Gesundheitssystem, steht aber nicht jedem zur Verfügung. Oft sorgt die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung dafür, dass ein Wechsel nicht oder erst später möglich ist. Ist es absehbar, dass es zu dem Status kommt, der eine private Krankenversicherung ermöglicht, ist die Anwartschaftsversicherung ein sehr wichtiges Thema, denn diese „friert“ dir den jetzigen Gesundheitsstatus ein. Insbesondere du als Student für das Lehramt, Referendar oder Lehrer solltest dich mit der Anwartschaftsversicherung auseinandersetzen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Anwartschaftsversicherung sorgt für einen einfachen Einstieg und einen günstigeren Beitrag für die zukünftige private Krankenversicherung.
  • Die kleine Anwartschaft sichert den gegenwärtig guten Gesundheitszustand.
  • Mit der großen Anwartschaft werden Altersrückstellungen gebildet, was insofern auch das aktuelle Alter als späteres Einstiegsalter sichert.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist die Anwartschaftsversicherung?
  2. Die Varianten der Anwartschaftsversicherung
  3. Für wen ist eine Anwartschaftsversicherung sinnvoll?
  4. Was kostet eine Anwartschaftsversicherung?
  5. Wichtig Vertragsbestandteile einer Anwartschaftsversicherung
  6. Wann sollte die Anwartschaftversicherung beantragt werden?
  7. Wo kann die Anwartschaftversicherung beantragt werden?
  8. Anwartschaftversicherung für Referendare
  9. Vorgehen: Anwartschaftversicherung beantragen
  10. Zusammenfassung
  11. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist die Anwartschaftsversicherung?

Die Anwartschaftsversicherung ist ein Vertrag, mit dem du dir einen günstigeren Start in eine private Krankenversicherung sichern kannst, der noch nicht sofort möglich ist, aber in der Zukunft fest eingeplant ist. Die Anwartschaftsversicherung bietet keine Leistungen einer privaten Krankenversicherung, sorgt aber für die Konservierung des Gesundheitszustands und eventuell auch des Einstiegsalters, was beides wichtige Faktoren für die Beitragsbestimmung sind.

  • Wenn du absehen kannst, dich irgendwann privat versichern zu können und zu wollen, kannst du dir mit der Anwartschaftsversicherung schon heute in Ruhe deine zukünftige private Krankenversicherung aussuchen und dabei ohne Zeitdruck auf entsprechende Vergleiche zugreifen.
  • Die Anwartschaftsversicherung friert deinen jetzigen Gesundheitszustand ein. Zukünftig auftretende gesundheitliche Probleme spielen dann später für den Start in die private Krankenversicherung keine Rolle mehr, sodass es dadurch nicht zu Ausschlüssen oder Beitragszuschlägen kommt.
  • Mit der großen Anwartschaft kannst du dir zudem das jetzige Alter als Einstiegsalter sichern. Durch die Bildung von Altersrückstellungen profitierst du auch auf diesem Wege von günstigeren Beiträgen für deine Absicherung

Der Beitrag für eine private Krankenversicherung richtet sich neben dem gewählten Versicherungsumfang vor allem am Gesundheitszustand und am Einstiegsalter. Das Alter steigt sowieso und mit der Zeit kommt es auch in der Regel zu größeren gesundheitlichen Problemen. Umso besser ist es also, wenn du eben mit so einer Anwartschaftsversicherung den guten Gesundheitszustand oder auch das noch wesentlich jüngere Alter von heute „einfrieren“ kannst. Der eingefrorene Gesundheitszustand verhindert zudem auch, dass zwischenzeitlich auftretende gesundheitliche Probleme zu Ausschlüssen führen.

Hauke Simonsen

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Die Varianten der Anwartschaftsversicherung

Um den späteren Einstieg oder eine Rückkehr in eine private Krankenversicherung zu erleichtern, erhältst du von den Anbietern zwei verschiedene Varianten der Anwartschaftsversicherung, deren Umfang der Vorteile durch die unterschiedlichen Zusätze „kleine“ und „große“ Anwartschaft zum Ausdruck gebracht wird.

Kleine Anwartschaft

Die kleine Anwartschaft befasst sich ausschließlich mit dem Gesundheitszustand von dir. Das bedeutet, dass du beim Antrag auf diese Art der Anwartschaftsversicherung die entsprechenden Gesundheitsfragen der privaten Krankenversicherung gestellt bekommst. Da dieser Zeitpunkt der Befragung oft weit vor dem Beginn der privaten Krankenversicherung liegt, kannst du davon profitieren, dass du noch keine gesundheitlichen Probleme wie Vorerkrankungen hast oder zumindest wesentlich gesünder bist als zu einem späteren Zeitpunkt. Dieser gute Gesundheitszustand wird sozusagen eingefroren. Solltest du bis zum Beginn der privaten Krankenversicherung gesundheitliche Probleme bekommen, spielen die für deine Absicherung keine Rolle. Sie werden dann weder den Beitrag erhöhen noch zu eventuellen Ausschlüssen im Versicherungsschutz führen können.

Große Anwartschaft

Bei der großen Anwartschaft profitierst du zunächst auch von dem eingefrorenen Gesundheitszustand, der bei der kleinen Anwartschaft beschrieben wurde. Zusätzlich erhältst du aber auch Vorteile bezüglich des Eintrittsalters, welches bei der privaten Krankenversicherung auch immer eine große Rolle für die Höhe des Beitrags spielt. Bei der großen Anwartschaft werden so genannte Alterungsrückstellungen gebildet. Die haben dann zur Folge, dass neben dem Gesundheitszustand auch das Alter beim Antrag der Anwartschaft eingefroren wird. Trittst du dann später in die private Krankenversicherung ein, wird für die Beitragsberechnung das Alter des Anwartschaftsantrags zugrunde gelegt, was den Beitrag deutlich geringer ausfallen lässt.

Unterschiede kleine und große Anwartschaft

Art der AnwartschaftGesundheitszustandAlterBeiträge
Kleine AnwartschaftJaNeinniedriger
Große AnwartschaftJaJahöher

Für wen ist eine Anwartschaftsversicherung sinnvoll?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen für den Moment keine private Krankenversicherung möglich ist, diese aber auf kurz oder lang abgeschlossen werden soll. Genau dann ist die Anwartschaftsversicherung wichtig, was auf folgende Beispiele zutrifft:

  • Angestellte profitieren von der Anwartschaft, wenn ihr Einkommen noch für eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung sorgt, zukünftig aber sehr wahrscheinlich über die Jahresarbeitsentgeltgrenze steigt, was dann den Wechsel in die private Krankenversicherung ermöglicht.
  • Auch ein vorübergehendes Unterschreiten dieser Gehaltsgrenze – eventuell wegen eines Jobwechsels – oder auch das Eintreten einer Arbeitslosigkeit sowie eine Rückkehr aus der Selbstständigkeit ins Angestelltenwesen können zur Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung führen. Ist eine Rückkehr in die private Krankenversicherung absehbar, lohnt sich die Anwartschaft auch hier.
  • Für angehende Lehrer ist die Anwartschaftsversicherung optimal, weil sie sich schon während des Studiums einen günstigen Einstieg in die private Krankenversicherung während des Referendariats sichern können. Endet der Beamtenstatus nach dem Referendariat, kann wiederum eine Anwartschaft helfen, um später wieder in die private Krankenversicherung zurückzukehren.
  • Profitieren junge Leute noch von der kostenfreien Mitversicherung in der Familienversicherung, können sie sich während dieser Zeit mit einer Anwartschaft den anschließenden Einstieg in die private Krankenversicherung optimieren.

Was kostet eine Anwartschaftsversicherung?

Dieses Thema kann so pauschal nicht beantwortet werden, weil es genauso unterschiedlich ist, wie auch die Beiträge für die private Krankenversicherung an sich von Anbieter zu Anbieter variieren. Hier ist es Vergleich sehr wichtig. Grundsätzlich kannst du aber davon ausgehen, dass du für die kleine Anwartschaft ungefähr mit 5 bis 20 Prozent und für die große Anwartschaft mit 30 bis 45 Prozent des späteren Beitrags für die private Krankenversicherung rechnen kannst. Für Studenten mit Aussicht auf das Referendariat gibt es aber durchaus auch sehr attraktive Sonderangebote, die du dir auf jeden Fall anschauen solltest.

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Wichtig Vertragsbestandteile einer Anwartschaftsversicherung

Auch wenn man sich mit einer Anwartschaft im Grunde genommen nur für später den günstigeren Einstieg in die private Krankenversicherung sichert, handelt es sich um einen Vertrag, bei dem vor allem die folgenden Fakten und Bestandteile von großer Bedeutung sind, nicht fehlen dürfen und immer in Augenschein genommen werden sollten:

  • Bezüglich der Versicherungsleistungen ist wichtig zu wissen, dass während der Anwartschaft keine diesbezüglichen Ansprüche aus der entsprechend anvisierten privaten Krankenversicherung bestehen.
  • Die Ansprüche, die du dir durch die Anwartschaftsversicherung sicherst, bestehen darin, dass du für die spätere private Krankenversicherung keine erneute Gesundheitsprüfung absolvieren musst. Bei einer großen Anwartschaft sicherst du dir zudem das geringere Eintrittsalter.
  • Im Vertrag für die Anwartschaftsversicherung ist festgelegt, dass du diese jederzeit zum Jahresende kündigen kannst, wobei eine Frist von drei Monaten einzuhalten ist.
  • Ansonsten kann es zu einer Beendigung des Vertrags kommen, wenn zum Beispiel die gesetzliche Versicherungspflicht endet und somit die Voraussetzungen für eine Ruhezeit nicht mehr gegeben sind. Natürlich führt auch der Beginn einer privaten Krankenversicherung zum automatischen Ende der Anwartschaft.

Wann sollte die Anwartschaftversicherung beantragt werden?

Eine Anwartschaftsversicherung sollte in Angriff genommen werden, wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass du in Zukunft die Vorteile einer privaten Krankenversicherung in Anspruch nehmen kannst.

Wenn du weißt, dass es irgendwann zu einer privaten Krankenversicherung kommt, solltest du dich möglichst frühzeitig um eine Anwartschaftsversicherung kümmern. Für den Beitrag und auch einen umfassenden Versicherungsschutz ohne Ausschlüsse oder Zuschläge ist ein guter Gesundheitszustand von großer Bedeutung. Da dieser in jungen Jahren meistens besser ist als zu einem späteren Zeitpunkt, ist eine frühzeitige Anwartschaft von großem Vorteil.

Mit der großen Anwartschaft sicherst du dir zudem ein jüngeres Eintrittsalter und je früher du das tust, desto positiver wirkt sich das auf den späteren Beitrag aus.

Wo kann die Anwartschaftversicherung beantragt werden?

Die Anwartschaftsversicherung ist dort zu beantragen, wo man sich das recht auf die spätere private Krankenversicherung sichern möchte. Demzufolge werden diese Verträge von den privaten Krankenversicherungen selber angeboten. Aufgrund der Vielzahl an Versicherern und Tarifen lohnt sich immer ein ausführlicher Vergleich.

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Anwartschaftversicherung für Referendare

Für Referendare ist die Anwartschaftsversicherung an zwei unterschiedlichen Zeitpunkten ein sehr wichtiges Thema, über das man sich rechtzeitig Gedanken machen sollte.

  • Zum einen ist das Thema schon während des Studiums interessant. Abgesehen davon, dass man sich auch schon während des Studiums privat versichern könnte (oft ist die kostenfreie Familienversicherung aber attraktiver), kannst du dir mit einer Anwartschaft den Start in eine private Krankenversicherung während des Referendariats sichern. In dieser Ausbildungsphase wirst du nämlich als Beamter auf Widerruf geführt und hast sowohl das recht auf eine Beihilfe als auch auf eine private Krankenversicherung. Als Student profitierst du dabei von besonders günstigen Preisen für eine solche Anwartschaft.
  • Wichtig ist das Thema Anwartschaftsversicherung auch, wenn das Ende des Referendariats naht. Grundsätzlich endet dann nämlich der Beamtenstatus und wenn du nicht direkt eine entsprechende Stelle als Lehrer bekommst, gilt für dich erst einmal wieder die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. Um dann den späteren Wiedereinstieg in die private Krankenversicherung zu erleichtern, ist die Anwartschaftsversicherung für Referendare ein optimales Mittel.

Vorgehen: Anwartschaftversicherung beantragen

Der Antrag für eine Anwartschaftsversicherung ist leicht getan und es handelt sich im Grunde genommen nur um einen einfachen und schnellen Akt. Dennoch solltest du es mit den folgenden Schritten optimal angehen:

  • Schritt 1


    Du wirst höchstwahrscheinlich, weil es sonst keine Vorteile bringt, die Anwartschaft dort abschließen, wo du hinterher auch privat versichert sein wirst. Deshalb ist bei der großen Anzahl an Anbietern und Tarifen schon zu diesem Zeitpunkt ein Vergleich der verschiedenen privaten Krankenversicherungen wichtig, um seinen optimalen Partner für später zu finden.
  • Schritt 2


    Hast du die passende private Krankenversicherung gefunden, muss dort der entsprechende Antrag auf die Anwartschaft gestellt werden. Dabei musst du die entsprechenden Antragsformulare ausfüllen, wobei die Gesundheitsprüfung den wichtigsten Akt darstellt.
  • Schritt 3


    Anschließend werden der Antrag und die entsprechend beantworteten Gesundheitsfragen vom Anbieter geprüft. Dieser entscheidet dann darüber, ob er den Antrag annimmt oder nicht. Je nachdem kann der Gesundheitszustand dazu führen, dass der Versicherung das Risiko zu hoch ist, was dann zu einer Ablehnung der Anwartschaft führt.
  • Schritt 4


    Nimmt der Versicherer den Antrag an, kann die Anwartschaft beginnen. Du leistest dann die entsprechenden Beiträge und kannst dich darauf freuen, die anstehende private Krankenversicherung zu besseren Konditionen abschließen zu können.

Fazit Anwartschaftsversicherung

Wenn du weißt, dass du in Zukunft in den Genuss eine privaten Krankenversicherung kommen kannst, ist die Anwartschaft sehr wichtig, um diesen späteren Krankenversicherungsschutz zu optimalen Konditionen erhalten zu können. Dabei solltest du immer folgende Punkte im Hinterkopf behalten:

  • Bei einem guten Gesundheitszustand solltest du dir diesen frühst möglich durch eine Anwartschaft für später sichern.
  • Vor dem Abschluss einer Anwartschaft ist es wichtig, die optimale private Krankenversicherung zu wählen, bei der dann diese Anwartschaftsversicherung und die spätere Krankenversicherung abgeschlossen wird.
  • Ändern sich die zukünftigen Pläne bezüglich einer privaten Krankenversicherung, kannst du die Anwartschaft jederzeit zum Jahresende kündigen.

Häufig gestellte Fragen zur Anwartschaftsversicherung (FAQ)

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